Wir fordern: Gleiches Recht auf unversehrte Gesundheit für Alle! Heute wurde bekannt, dass das Erstaufnahmelager Traiskirchen wegen 2 positiv getesteter Corona-Erkrankungen unter Quarantäne gestellt wurde. Das Erstaufnahmelager Traiskirchen ist das größte Quartier für Geflüchtete in Österreich und beherbergt wohl derzeit ca. 600 Menschen, die auf engstem Raum miteinander leben müssen. Nun dürfen diese das Lager auch nicht mehr verlassen, das Virus wird sich höchstwahrscheinlich innerhalb der Unterkunft auch noch weiter ausbreiten. Schon vor einigen Tagen hatte die "Initiative gegen Rückkehrzentren" auf ihrer Website über die absurden Vorgänge in Niederösterreich berichtet: So wurde das "Rückkehrberatungszentrum Schwechat" am Wiener Flughafen evakuiert um Platz zu machen, für eine Quarantäne-Unterkunft für Reisende. Die betroffenen ca. 120 Geflüchteten wurden daraufhin in das Erstaufnahmelager Traiskirchen gebracht, wo nun vorhersehbarerweise die ersten Corona-Infektionen positiv getestet wurden. Während sich also ganz Österreich im Stillstand befindet und die Menschen (sinnvollerweise) aufgerufen werden, sich in Isolation und sozialer Enthaltsamkeit zu üben, haben die Behörden noch vor einigen Tagen daran gearbeitet, ein sowieso schon überfülltes Lager mit weiteren Dutzenden Menschen zu belegen. Die verantwortlichen Behörden haben somit grob fahrlässig eine konkrete Gefährdungsituation für Hunderte von Menschen geschaffen, darunter natürlich auch Menschen aus sog. Risikogruppen. Wir fragen uns: Wer ist verantwortlich für diese absurde und grob fahrlässige Krisenpolitik? Wer wird die Verantwortung tragen für die zu erwartenden Infektionen im Erstaufnahmelager Traiskirchen? Aber nicht nur diese Krisenpolitik wirft Fragen auf. Die Geschehnisse rund um die Erstaufnahmeeinrichtung in Traiskirchen und das Rückkehrzentrum Schwechat zeigen wieder einmal allzu deutlich, dass die erzwungene Unterbringung von Menschen in Sammelunterkünften menschenfeindliche und gefährliche Konsequenzen zeitigt. Wir stellen fest: Rückkehrzentren, alle Sammellager und Schubhaftzentren sind in der aktuellen Situation eine massive Gefährdung der Gesundheit der Bewohner*innen und Inhaftierten und müssen geschlossen werden! Das Recht auf unversehrte Gesundheit muss für alle Menschen gleichermaßen gelten, unabhängig von Staatsbürger*innenschaft oder Klassenlage! Um eine weitere Gefährdung zu vermeiden, müssen den Geflüchteten dezentrale Wohnungen zur Verfügung gestellt werden, in denen es möglich ist, die eigene Gesundheit zu schützen bzw. im Falle einer Infektion eine häusliche Quarantäne unter menschenwürdigen und nicht fremd- wie eigengefährdenden Bedingungen gut zu überstehen. Es steht zu befürchten, dass sich die Betroffenen nicht nur mit dem Corona-Virus konfrontiert sehen, sondern nun auch eine Welle rassistischen Hasses und Schuldzuweisungen erwarten können. Doch all dies verdeckt nur die Tatsache, dass eine Kombination aus fahrlässigem Krisenmanagement und rassistischer Lagerpolitik für die derzeitige Situation verantwortlich ist. Die Geflüchteten werden nun für die grob fahrlässige Unterbringung durch den Staat abgestraft. Wir fordern daher:
Die dazugehörige OTS-Presseaussendung finden Sie hier. Erste Reaktionen auf unser Statement & die Situation in Traiskirchen:
Bonvalot.net: Die Menschen im Lager Traiskirchen sind unter Corona-Quarantäne Cross Border Solidarity: "Schau auf Alle. So schützen wir uns." Initiative Sommerpaket: "Schutz heißt Massenquartiere schließen!" Comments are closed.
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Dieser Blog wird von nun an von der neu gegründeten "Initiative gegen Rückkehrzentren" betreut. |